Führen Emotionen uns? Oder führen wir unsere Emotionen?

Wiederholt sich eine Situation unerwartet in unserem Alltag, so kann es passieren, dass wir unsere Ruhe verlieren. In diesen Momenten stehen wir häufig neben uns und den Gefühlen gegenüber zumeist machtlos.

Welche Reaktionen sind in solchen Situationen möglich?                                                                                                                                 

Die Entscheidung liegt in uns. Wir können den Gefühlen ihren freien Lauf lassen, die sich in unserem Fallenverhalten zeigen werden. Wir können uns auch dafür entscheiden, dass wir lernen, uns selbst zu beobachten, uns darin zu üben und die innere Ruhe zu bewahren.

Was passiert, wenn wir unseren Gefühlen freien Lauf lassen?                                                                                                                     

Lassen wir unseren Gefühlen freien Lauf, werden sie durch unsere Äußerungen bzw. durch unsere Kommunikation sichtbar. Sie übernehmen eine Macht in uns und lassen so lange nicht los, bis das letzte Wort ausgesprochen ist. Dabei ist das Wesentliche, dass diese verdrängten Gefühle ihren Raum finden und sich soviel Raum nehmen, soviel sie brauchen. Solche Gefühlsausbrüche passieren häufig, wenn der letzte Tropfen auf den heißen Stein gefallen ist. All der Druck, der sich bis dahin in uns aufgebaut und aufgestaut hat, bricht in einer Geschwindigkeit zusammen. All die Worte werden, ohne dass wir die Kontrolle haben, mit all den damit verbundenen Gefühlen ausgeprochen. Dabei achten wir nicht darauf, wo der Andere in dieser Situation steht oder gehen auch auf unseren Gegenüber nicht ein.

Was können wir tun, um unsere Emotionen führen zu können?                                                                                                               

Wenn wir üben, uns die Kunst des Beobachtens anzueignen und uns mit dieser Haltung vertraut zu machen, können wir in eine emotionale Führung gehen. Sobald wir eine sich wiederholende Situation aus der Beobachterrolle bewusst wahrnehmen, können wir diese Falle stoppen. Wir stellen uns innerlich ein Stoppschild und nehmen dies auch in der Körperhaltung ein. Mit dieser Energie übernehmen wir selbst die Führung über unsere Gefühle und auch über die Situation. Wir schaffen es in der Ruhe zu bleiben und uns der Situation zu stellen.

©Text: Zerrin Börcek

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