Technik-Kommunikation M.A.
So heißt der Studiengang, auf den ich mich eingelassen habe. Damals wusste ich nicht, was mich erwarten würde. Nicht einmal, dass ich mich von Kopf bis Fuß verändern werde, als ich durch die Tür von der RWTH Aachen gegangen bin. Dann passierte es, ich fing an zu studieren. Kommunikationswissenschaften und Informatik, das sind die zwei Hauptfächer mit denen ich mich als Studentin befasst habe. Eine ungewöhnliche Mischung, die viel mit mir gemacht hat. Heute weiß ich! Weder das eine noch das andere Hauptfach hätte mich als Studiengang glücklich gemacht. Die Mischung macht meine Geschichte aus. Meine Sprache verwende ich heute in Klarheit. Meine Worte bewegen andere Menschen.
IT und Sprache
Informatik hat mich verändert. Angefangen bei Programmierung, Softwareentwicklung bis hin zu Berechenbarkeit- und Komplexität. Kommunikationswissenschaften schenkte mir meine Sprache und meine Worte, nach denen ich jahrelang auf der Suche war. Germanistik, Psychologie, User Interface Design oder Soziologie waren Facetten, die mir neue Perspektiven geboten haben.
Besondere Erfahrungen waren für mich…
Stundenlanges Sitzen, um den Fehler in einem Code zu entdecken und ihn zu finden. Prägend war auch das Fach Diskrete Strukturen in Informatik. Ich erinnere mich so als ob es gestern gewesen wäre. Drei Wochen saß ich in der Hauptbibliothek. Tag für Tag versuchte ich den Lösungsweg in den Aufgaben zu finden. Ich war verzweifelt und dachte, es hat keinen Zweck. Auch wollte ich an manchen Tagen aufgeben. Doch dann kam der Tag X in den drei Wochen und ich fing an die Lösungsschemata in den Aufgaben zu erkennen.
In diesem Moment lernte ich für mein Leben. Dranbleiben, um Lösungswege erkennen zu können. Ein besonderes Glück, das ich durch Mathematik erfahren habe.
Der Weg in die Technik ist für viele Mädchen und jungen Frauen eine Hürde. Wenn doch alle wüssten, dass das erste Computerprogramm von einer Frau geschrieben ist: Ada Lovelace.
Heute ist meine Überzeugung: Technik verändert die Denkweise, die Arbeitsweise und das Selbstbewusstsein eines jeden Menschen.
Vielleicht würden sich alle mit Sprache und Technik anders befassen – sich spielerisch heranwagen, mutig sein und Programmieren für sich selbst entdecken.
Text: Zerrin Börcek